Ersti-Fahrt die Zweite

Okt
2006
30

posted by on Deutsch, Uni

Hey ho,

wie angekündigt hier nun der ausführliche Bericht zur Ersti-Fahrt.

Vorbereitungen:

Für die gesamte Planung waren die Mädels vom Ersti-Ressort zuständig, so dass ich am Wochenende auf Fragen zum weiteren Programm gerne mit „Keine Ahnung!“ antworten konnte, was sich irgendwann zum Running Gag entwickelte, oder Daniela? 😉 Aber auch wenn ich vom Programm selbst keine Ahnung hatte, war ich natürlich als helfend Hand überall mit von der Partie. Insbesondere mein Job als Fahrer brachte mir so einige Aufgaben ein…

Freitag:

Freitag morgen holte ich den Renault Master (großer Transporten -> wie Sprinter) um 10 Uhr vom Asta ab. Diesen hatte ich durch 5 Besuche beim Asta, einigen Verhandlungen mit dem KFZ-Referat und dem Asta-Finanzer kostenlos für uns organisiert. Da ich mir um 11 Uhr wieder meine Stromschläge verpassen lassen musste, versuchte ich nun, mit dem Transporter quer durch von der Uni nach Walle zu fahren. Wer in Bremen schon mal mit dem Auto unterwegs ist, wird nachvollziehen können, wie nervig es ist, mit einem unbekannten Transporter in dem unübersichtlichen Straßengewirr inklusive S-Bahn die Ãœbersicht zu behalten. Irgendwann hab ich es dann aber doch geschafft, beim Doc anzukommen. Da wusste ich noch nicht, dass der Weg vom Doc zu Vanessa, die mit mir und Paul einkaufen fahren wollte, das wesentlich schwierigere Unterfangen war. So musste ich wiedereinmal die Feststellung machen, dass mache Menschen ihren Führerschein wohl nicht nur sprichwörtlich am Automaten gezogen haben… Vanessa wohnt in der Neustadt, in der die Straßen doch recht eng sind. Aber durch musste ich da ja trotzdem. Womit ich nicht gerechnet hatte, war eine Autofahrerin, die sich einfach nicht an mir vorbeitraute, dabei stand ich schon so weit auf dem Gehweg, dass mehr einfach nicht drin war. Das hatte zur Folge, dass sich ein doch recht langer Stau mit hupenden Autos hinter ihr und mir bildete… Da ich mich nun weder vor noch zurück bewegen konnte und die Frau hilflos rumrangierte, blieb mir nix anderes, als die Situation auszusitzen. Glücklicherweise kam dann nach 3 Minuten ein Polizist vorbei, der kurz vor mir parkte und regelte die Situation durch durchwinken der Autofahrerin! Als ich bei Vanessa ankam und über die Unfähigkeit mancher Autofahrer fluchte meinte sie nur grinsend: „Joa, hab den Stau schon gesehen und das Gehupe gehört und mir schon gedacht, dass du wahrscheinlich gerade kommst!“ Danke… 😉 Nun gut, nachdem dieses Hindernis überwunden war, war das Glück aber wieder auf unserer Seite, da ich vor dem Penny direkt vor’m Eingang einen Parkplatz fand (Der Penny hat keinen eigenen Parkplatz sondern nur den Parkstreifen an der Straße, also echt Glück!) Die Nähe war auch nötig, da wir (Vanessa, Paul und ich) nach einer knappen Stunde einkaufen ca. 200€ ärmer und um 5 bis oben hin voll bepackte Einkaufswagen reicher waren… Nachdem wir uns einen Döner zur Stärkung gegönnt und die Getränke eingekauft hatten ging es dann auf die Autobahn Richtung Bokel, während die anderen mitreisenden StugA-Mitglieder mit den Erstis die Bahnfahrt dorthin in Angriff nahmen. In Bokel angekommen, packten wir so schnell es ging alles aus, um Platz für das Gepäck der Erstis zu schaffen. Im vergangenen Jahr mussten wir nämlich feststellen, dass sich läppische 1,5 km mit schwerem Gepäck doch eher unangenehm bewältigen lassen. Um „unseren“ Erstis diese Erfahrung zu ersparen, düste ich also mit dem Transporter zum Bahnhof um das Gepäck und einen am Fuß verletzten Ersti in Empfang zu nehmen. Der Rest des Tages wurde dann mit dem beziehen der Zimmer, etwas Fussball spielen und dem gemeinsamen Abendessen begangen. Um die Stimmung zu lockern hatte sich die Mädels auch diverse Kennenlernspiele einfallen lassen. Auch das schon aus dem Vorjahr bekannte Speed-Dating in der Extrem-Variante mit 50 Personen war wieder mit von der Partie. So klang der Abend nett bei Tischtennis Duellen, Kartenspielen und unendlich vielen Gesprächen aus. Hierbei muss ich sagen, dass ich Daniela und Anja über eine Stunden lang praktisch alleine unterhalten habe. Ja, ich weiß, ich rede sonst auch viel, aber die beiden habe ich so dermaßen zugelabert… Aber sie hatten ihren Spass und dann war das ja auch ok 🙂 Zu meiner Verteidung sei angemerkt, dass ich aufgrund meines extremen Schlafmangels in Verbindung mit recht hohem Koffein-Konsums vollkommen überdreht und aufgekratzt war!!!
Samstag:

Nach ca. 4 Stunden Schlaf began der Samstag mit einem netten Frühstück. Zur Freude aller, hatten wir die Zeit, wann wer frühstücken wollte, offen gelassen, schliesslich waren wir weder auf Klassenfahrt noch in einer Jugendherberge. Zeitweilig fühlte ich mich jedoch schon in der Rolle des nervenden Lehrers, da ich mehrfach darauf hinweisen musste, dass es weder lustig noch in irgendeiner Weise nachvollziehbar ist, die Schlüssel des Lehrer WC wie auch der Lehrer-Dusche verschwinden zu lassen… Am Sonntag waren diese dann aber zum Glück wieder da. Ansonsten verbrachten wir den Tag mit weiteren netten Spielen wie zum Beispiel BGS, wo man sämtliche Berührungsängste recht schnell über Bord werfen muss. 5 Personen spielen die BGS-Beamten und alle anderen klammern sich wie bei Demos gegen Atomtransporte etc. verzweifelt aneinander. Die Beamten müssen nun die Demonstranten auseinander „reißen“. Dumm für mich, dass ich das erste Opfer der Beamten war. Und obwohl ich mich verzeifelt wehrte und teilweise komplett in der Luft hing aber noch an meinen „Protestgenossen“ klammerte hatte ich nach 2 Minuten keine Chance mehr und wurde „rausgerissen“ 😉 Neben weiteren Spielen, bei denen es natürlich jedem frei stand, mitzumachen, war ich auch wieder als Fahrer gefordert. So fuhr ich mit Miriam und Mara nach Hagen um einzukaufen für das abendliche Chili con Carne. Am Freitag hatte es Nudeln mit Tomatensauce gegeben. Das einkaufen gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht, da wir die verschiedensten Dinge aus den verschiedensten Läden zusammensuchen mussten. Erschwerend hinzu kam meine Müdigkeit die sich zum Beispiel darin äußerte, dass ich beim Kaufen der Getränke vergaß, den 5 Minuten vorher bekommenen Bong vom Pfand mit einzulösen, so dass ich, während die Mädels weiter einkauften, wieder zurück zum Getränkemarkt lief, um mir unter dem Gelächter der Kassiererin das Geld auszahlen zu lassen… 😉 Zu meiner Freude konnte ich ein paar Jungs motivieren, mit mir ne schöne Runde Fussball zu spielen. Nach dieser aktiven Sporteinlage verlagerten sich die meisten Jungs auf die passive, um in der Sportschau die Bundesliga und insbesondere natürlich DAS SPIEL Bayern gegen Werder zu verfolgen. Leider gab es aufgrunde mangelnder technischer Voraussetzungen in dem Jugendgästehaus als auch nicht existierender Sport-Bars oder Kneipen mit Premiere keine Möglichkeit, das Spiel life zu gucken. Wie schon am Vorabend wurde dann gemeinsam nett zu abend gegessen. An dieser Stelle ein ausdrückliches Kompliment an die Kochtruppe! Das Essen war immer super lecker und der Aufwand für eine scharfe und eine „harmlose“ Saucen-Version war super: DANKE! Wie schon am Abend zuvor verteilte man sich daraufhin in nette Gesprächsrunden, Tischtennispartien etc. Da einige der Erstis mich auf MUNs angesprochen hatten, erklärte ich mich kurzerhand bereit, eine kleine Info-Veranstaltung zum Thema zu machen. Diese scheint so überzeugend gewesen zu sein, dass mir mittlerweile 15 Anmeldungen für die Fahrt zur HamMUN Anfang Dezember vorliegen. Ich hab schon mit ein paar Interessierten gerechnet, aber 15??? Leute, wo soll ich denn für 15 Leute ne Unterkunft in Hamburg am ersten Dezemberwochenende organisieren? Soviel zur Aufgabe der kommenden Woche(n)…

Sonntag:

Der Sonntag morgen verlief nach weiteren 4 Stunden Schlaf ähnlich wie der vorherige, allerdings sah ich wahrscheinlich noch verschlafenener aus, als sonst, oder Harm? Nach einem entspannten Frühstück gaben wir das Kommando zum Sachen packen und Zimmer putzen aus und machten uns daran, dass Haus wieder in Ordnung zu bringen. Entgegen unserer Plaung, waren die Erstis so schnell fertig, dass sie einen Zug eher nehmen konnten. Nachdem ich wieder das Gepäck zum Bahnhof gefahren und die Truppe verabschiedet hatte musste ich feststellen, dass wir im nächsten Jahr erst eine gemeinsame Putzaktion durchführten sollten bevor wir ALLE gemeisam abreisen… Aber nach einer guten Stunde aufräumen und putzen war auch diese Aufgabe erledigt. Die Hausübergabe fing aufgrund eine angeblichen „Zeitungs-Klaus“ etwas unfreundlich an, verlief dann aber ohne Probleme. So startete ich dann diesmal mit Miriam, Mara und Anja im Auto die Heimfahrt. Das Stück nach Bremen war nicht der Rede wert, allerdings musste ich dort angekommen die Mädels alle noch zu Hause absetzen, zu Vanessa fahren, die Getränkekisten etc. ausladen und im Keller zwischenlagern, das Auto betanken und schlussendlich das Auto wieder beim Asta abliefern. Als ich wieder in der WG war, war es viertel vor vier. Um halb zwei waren wir losgefahren. Dementsprechend fertig war ich, dass ich Jessy, die aus den USA wieder da war, nichtmal richtig willkommen heißen konnte. Wie ihr ja im vorigen Beitrag sehen konntet, litt meine Haut etwas darunter, dass ich in der Badewanne eingeschlafen bin… Das Wochenende endete mit einem 15-stündigen Schlaf der mir wenigstens ein bisschen der Energie zurück gab, die ich auf dem Wochenende und die Woche(n) zuvor gelassen hatte… 😉

Fazit:

Meiner Meinung nach, war die gesamte Ersti-Woche inklusive Ersti-Fahrt wahrscheinlich die Beste, die so bisher angeboten wurde. Das Programm war einfach klasse und gut durchdacht. Alle hatten viel Spass und die Resonanz und Kommentare der Erstis sprechen für sich. Es hat unheimlichen Spass gemacht und ich hoffe, dass wir hiermit eine Tradition begründen, die von den jetztigen Erstis im nächsten Jahr für die nachfolgende Generation der Politikstudenten fortgeführt werden wird – die Teilnahme jener an der letzten StugA-Sitzung lässt mich da positiv denken 🙂

Gudi gut, dies soweit meine Eindrücke von der Ersti-Fahrt.

Wünsche euch allen eine schöne Woche,

Blubb und weg, euer Strothi