Le week-end

Okt
2007
07

posted by on Deutsch, Livin' my Life

So Moin,

da bin ich mal wieder. Wollte euch mal eben erzählen, warum die Franzosen am Samstag gut abgedreht sind, was es mit der Nuit Blanche auf sich hat und wie das Erasmus-Leben so vor sich geht 😉

Wohnen in Paris:

Fangen wir mal an mit dem Erasmus-Leben, das doch so langsam in Fahrt kommt. Am Freitag feierten ein paar Freunde von mir hier ihre WG-Einweihungsparty. Ähnlich wie ich, waren Alba (Spanierin), Kathrin (Polin) und Sandra (Deutsche) auf Appartement-Suche gewesen und hatten nun endlich zusammen mit Christian (Österreicher) eine Wohnung gefunden. Diese sollte nun eingeweiht werden. Also holte ich Fabia (Deutsche), die 15 Minuten von mir entfernt wohnt ab (und bestaunte ihren super Blick aus ihrem Fenster…) und los ging‘s. Schon bei der Beschreibung, Code XY, Batiment D, 9. Etage Tür gleich links, wunderten wir uns, wo wir wohl landen würden. Kurz gesagt: In einem Hochhaus-Wohnkomplex direkt gegenüber vom Eifelturm. Oben angekommen chillten wir nett in einem echt großen Wohnzimmer, so dass ich die Wohnung doch ganz gut fand (auch wenn ich NIE in so einem Haus wohnen möchte), bis Sandra mir die Zimmer vorführte. Die Zimmer sind auch ok, ABER es teilen sich jeweils Sandra und Alba als auch Christian und Kathrin eins – und das für 500€ pro Monat… Das hat mich dann schon etwas geschockt, aber naja, c‘est Paris, nix la vie… Ansonsten war‘s aber nen echt cooler Abend und wir hatten viel Spass. Einzig der Heimweg („Lauft mal zu Trocadero, von da geht der Nachtbus) gestaltete sich länger als gedacht, da der doofe Nachtbus erst in 50 Minuten gekommen wäre. Also liefen Fabia und ich weiter bis zur Champs Elysee, um von dort mit dem regelmäßiger fahrenden Bus zum Place de Clichy zu gelangen. Von da aus brachte ich Fabia noch nach Hause, so dass ich dann irgendwann so um 5 Uhr auch im Bett war.

Wochenende:

Nachdem das Bankthema sich also zum Positiven zu wenden schien, fuhr ich in die Stadt, um mir Bundesliga anzugucken. Dumm nur, dass der blöde Receiver immer noch kaputt war und somit nix mit Bundesliga war. Dafür saß ich kurze Zeit später mit 5 netten Mädels im Café´zwei Ecken weiter, die ich vor zwei Wochen beim Fussball gucken kennen gelernt hatte – eine äußerst willkommene Alternative 😉 Abends stand nun einiges auf dem Programm, neben DEM Rugby Spiel (Frankreich gegen Neuseeland), und einem Konzert in Saint Denis gab es auch noch die Nuit Blanche. Gut gestresst traf ich mich um kurz vor neun mit Fabia in Saint Denis um dort beim Public Viewing das Spiel zu verfolgen. Und ich sag euch, auch wenn ich diesem äusserst komischen Sport nicht so viel abgewinnen kann, war es doch echt genial. Zur Halbzeit lagen die Franzosen nämlich 13:3 zurück und es sah nicht so aus, als ob sie den Neuseeländern etwas entgegenzusetzen hätten. Doch in der zweiten Halbzeit drehten sie das Ding und gewannen doch tatsächlich das Spiel! Was für eine Stimmung – herrlich! Direkt im Anschluss legten auf der Bühne neben der Leinwand die Reggae-Band los, die zwar ganz gut war, aber richtig zum abdancen ist Reggae halt mal nicht geeignet… Nach dem Konzert ging‘s dann wieder down town nach Paris, um die Nuit Blanche zu genießen. Die Nuit Blanche ist im Prinzip ein riesiges Kulturfest, bei dem viele Museen und Galerien auf haben, es überall Künstler und Musiker gibt und Lichtinstallationen und Filmprojektionen wodurch die Stadt in eine ganz besondere Atmosphäre bekommt. Da ein Teil unserer mittlerweile doch recht großen Truppe sich eine Pause und ein Bier gönnen wollte, zogen Ali (mein Iranischer Hostel Kumpel) ein Großteil der Mädels und ich weiter von Chatelet über das Centre Pompedou bis zum Louvre und genossen die tolle Stimmung im Jardin de Tuilliers, wo überall Kerzen und Feuer flackerten. Nachdem Ali und ich doch recht lange für unseren Heimweg gebraucht hatten, ich noch mal bei unserem Hostel vorbeigeschaut hatte und wir ein wenig mit dem coolen Argentinier an der Rezeption geschnackt hatten, fiel ich um kurz nach sechs vollkommen fertig in mein Bett. Wer mich kennt, weiß, dass ich meinen Schlaf brauch, dementsprechend schlief ich (zum Erstaunen meines Mitbewohners) bis um kurz nach 16 Uhr, nur kurz unterbrochen durch eine Freundin von Anthony, die um 13 Uhr klingelte und da ich glaubte, den Namen schon mal gehört zu haben, ließ ich sie im Wohnzimmer auf Anthony warten während ich weiter pennte 😉 Obwohl gut ausgeschlafen, war ich den Tag über zu nix zu gebrauchen, einzig einen Teil meiner Wäsche wusch ich endlich, da mir doch so langsam meine noch verbliebenen Sachen ausgingen… 😉 Abends gönnten wir uns dann wieder eine Folge Desperate Housewives und chillten vor uns hin.

Eine schöne Woche wünscht euch, euer Philip