Paris – die Stadt der Tretminen

Feb
2008
16

posted by on Deutsch, Livin' my Life

Moin – oder auch gute Nacht 😉

(für die, die sich den unappetitlichen Teil sparen wollen -> dritter Absatz, vll. arbeite ich demnächst für die UN)

Komme gerade von einem sehr gechillten Abend wieder und wollte nochmal eben kundtun, dass ich Paris ja wirklich liebe, allerdings ist es für mich immer wieder unfassbar, wie dreckig die Stadt ist… Neben den gelegentlichen „Tretminen“ bzw. Hundehaufen die man hier umkurven muss (wo sollen die Armen Hunde auch hinscheißen, gibt ja kein Grün hier…) lassen mich in letzter Zeit vielmehr die Urin-Rinnsale Schlangenlinien laufen. Toll finde ich es ja immer schon, wenn Mann (aber ebenso Frau) öffentlich auf den Gehweg pullert, ganz großes Kino ist es aber, das entgegen der Steigung zu tun, so dass einem die ganze Suppe entgegen läuft… Noch besser – und der Anlass für diesen etwas unappetitlichen Beitrag – war aber gerade der Kerl, der mir fröhlich im gehen pinkelnd entgegen gelaufen kam. Das muss man sich mal vorstellen, ich fahr nichtsahnend um die Kurve und sehe einen Mann, der beim Pinkeln auf den Bürgersteig einfach weiterläuft, als wäre es das Natürlichste der Welt… Ok, 3 Uhr Nachts, aber trotzdem!!!

Gut, um beim Thema zu bleiben, heute hab ich drei Stunden Bad und Toilette einer Grundreinigung unterzogen. Die Eltern von meinem Mitbewohner sind nämlich heute Abend angekommen und da meinte er halt zu mir, er müsste dann die Wohnung putzen. Als netter Mitbewohner (und auch aus Eigeninteresse) hab ich dann angeboten, Toilette und Bad zu übernehmen. Denn, genau wie ich’s mir gedacht hab, er kommt um 18 Uhr nach Hause, rödelt ein wenig mit dem Staubsauger herum und meint 30 Minuten später, er sei fertig. Genau aus dem Grund hab ich den für mich wichtigen Teil übernommen, denn von Staubsaugen und ein bisschen pusten geht der Dreck halt nicht so weg… Unfassbar wie schwarz mein Putzwasser war, obwohl er eigentlich das letzte Mal das Bad geputzt hat… Er meinte mal zu mir, er putzt, wenn es dreckig ist. Cool, nur sieht er den Dreck irgendwie nicht…

Ok, nun noch der interessanteste Part und dann geht’s auch ins Bett 😉 Nachdem die OECD mir ja am Montag abgesagt hatte, hab ich am Dienstag dann mal bei der UNEP (United Nationes Environmental Program) angerufen, um zu fragen, warum ich noch keine Antwort erhalten hab. Tja, dumm gelaufen – irgendwie sind meine Mails nicht bei denen angekommen… Gut, also hab ich das nochmal hingeschickt, Mittwoch wieder angerufen und ja, sie hatten alles erhalten und Remy, meine Ansprechperson, meinte, er hätte das an die entsprechende Person weitergeleitet. Gut dachte ich, dann kann ich ja wieder noch ne Woche warten, bis ich nachfragen kann. Oh, da lag ich aber daneben. Mittwochabend – auf dem Weg zum Werderspiel – klingelt mein Handy. Durch mein fröhliches „Oui, c’est Philip“ offensichtlich etwas verwirrt, erkundigte sich der Anrufer auf Deutsch, ob er mit Philip Strothmann sprechen würde. Daraufhin war ich gut verwirrt – ein mir unbekannter Deutscher ruft mich auf meinem französischen Handy um halb neun Abends an??? Très bizarre! Doch dann meinte er, ja hier ist Guido Sonnemann, von der UNEP, ich hab da heute deine Bewerbung bekommen… Ich kürze das an dieser Stelle mal ab; gestern um zwölf hab ich mich mit Guido getroffen, wir haben ne Stunde lang gequatscht, er hat mir erklärt, was die alles so machen, mich dem Chef vorgestellt und mir Themen für meine Bachelorarbeit vorgeschlagen, weil die könnte ich ja mit dem Praktikum verbinden… Sehr sehr genial. Im Prinzip soll ich so schnell wie möglich anfangen – da sie dringend jemanden brauchen der ihnen was zusammenschreibt (für EU-Kommission etc…) und da ich mit meinem Englisch beeindrucken konnte, soll ich das machen 😉 Einzig scheitern kann es noch daran, wenn sie keinen Platz – sprich – ein Büro für mich finden. Das wollte Guido bis Montag klären. Hörte sich aber alles sehr sehr positiv an und so simuliere ich ab nächster Woche vielleicht nicht mehr nur die Vereinten Nationen, sondern arbeite wirklich für die! So, erstmal bin ich noch etwas skeptisch und freu mich nur so halb, denn bis das in trockenen Tüchern ist, sollte ich mich nicht zu sehr darauf versteifen. Aber wenn, ja wenn, dann… 😉

In diesem Sinne schaue ich einem sehr coolen und voll verplantem Wochenende entgegen und hoffe am Montag verkünden zu können, dass meine Praktikumssuche erfolgreich war!

Ein schönes Wochenende wünscht euch, euer Philip