Webers Definition von Stress

Nov
2006
03

posted by on Deutsch, Uni

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… wäre, wenn er das nicht immer so kurz und präzise fassen würde, vielleicht ein Einblick in meinen gestrigen Tag gewesen. Aber Eins nach dem Anderen. Wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben hatte, bin ich ja momentan damit beschäftigt, die Fahrt von 15 Erstsemestern und mir zur HamMUN zu organisieren. Als wenn das nicht schon Arbeit genug wäre, stand gestern nun auch noch unsere halbjährliche Politik-Party im Magazinkeller an… Im Prinzip wäre das alles ganz entspannt verlaufen. Die Vorbereitungen für die Party liefen gut, die Flyer waren gedruckt und verteilt worden, der Raum bezahlt, die Lichtanlage bestellt, dass Auto und die Musikanlage vom AstA mir zugesagt. Aber wie aus dem „im Prinzip“ schon ersichtlich, klappte natürlich nicht alles so wie geplannt. Normalerweise wird das Auto und die Musikanlage vom KFZ-Referat verwaltet und das hat auch bisher immer super geklappt. Dieses Mal hatte allerdings der AstA-Finanzer beides für eineinhalb Monate geblockt und die Reservierung lief über ihn. Aber anstatt sich, wie am Freitag verprochen, zu melden, wann und wo ich die Sachen abholen kann, passierte nix. Dienstag machte ich mich auf zum AstA um herauszufinden, was denn nun der Plan sei. Der Finanzer war nicht erreichbar. Selbige Erfahrung machte ich auch am Mittwoch und letzten Endes auch gestern. Trotz mehrerer Zettel, anrufe, Mails meldete er sich einfach nicht bei mir. Auf die Frage, wie er zu erreichen sei, wurde mir lakonisch geantwortet: „Jannes ist ein Hippi, den erreicht man nur, wenn er auch erreicht werden will!“ Na danke. Wie gut, dass ich morgens beschlossen hatte, die Engel-Vorlesung zu knicken und auszuschlafen um mich für den Tag zu stärken. Wie gut diese Idee gewesen war, stellte ich im weiteren Verlauf des Tages fest. Da ich nun morgens immer noch keine Info hatte, wo ich die Anlage und Auto herbekommen sollte, stieg so langsam mein Stresspegel, da die Party abends ja starten sollte. Nach bestimmt über 8 Besuchen beim AstA, unzähligen Telefonaten und weiteren Versuchen, Jannes zu erreichen, musste ich mir mittags nun Gedanken zum „Worst-Case-Szenario“ machen und überlegen, wo ich Ersatz her bekommen könnte. Nach weiteren Telefonaten und Beratungen mit StugA Kollegen beschloss ich um 14 Uhr, bei Mäding (der auch die Lichttechnik uns immer liefert) anzurufen und zu fragen, ob er uns im Notfall aushelfen könnte. Leider konnte ich ihn erstmal nicht erreichen.

In der Zwischenzeit war ich nun von der Uni wieder nach Hause gefahren, um mich um die Organisierung einer Unterkunft für meine MUN-Fahrer zu kümmern. Auch dies stellte eine besondere Herausforderung dar, da die Konfernenz vom 30.11. bis zum 3.12. geht, das erste Dezember-Wochenende also. 13 Leute, möglichst unter 20€ pro Person, in Hamburg??? Nach unzähligen Telefonaten und Mails erschien mir das alsbald als relativ utopische Idee…

Zwischen meinen Telefonaten mit diversen Hotels versuchte ich weiter, Jochen Mäding zu erreichen, den ich dann auch irgendwann erwischte. Zu meiner Erleichterung bot er mir an, im Fall der Fälle einzuspringen und mir die Anlage um halb neun zu liefern – um neun sollte es losgehen… Wenigstens hatte ich nun eine Absicherung, nichts desto trotz, setzte ich weiterhin alles daran, Jannes zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.

Um die Frage meiner Mutter zu beantworten: „Studierst du eigentlich auch noch mal irgendwann?“ Naja, so nebenher eben 😉 Nachdem ich morgens die Statistik-Vorlesung geknickt hatte, ging ich dann aber um 15 Uhr zur entsprechenden Ãœbung, allerdings konnte ich mich auch da nicht so wirklich konzentrieren. Diese verließ ich auch einen viertel Stunde früher, um 16:30 Uhr wieder, da ich versuchen wollte, den Schüssel für unseren Raum im Magazinkeller abzuholen und trotzdem pünktlich zur Vorlesung der Internationalen Beziehungen um 17:15 Uhr zu kommen. Ok, ok, war vielleicht ein bisschen optimistisch. Ich wäre wahrscheinlich auch nur eine viertel Stunde zu spät gekommen, wäre ich im telefonieren nicht aus Versehen in die falsche Straßenbahn gestiegen… Während ich in die Bahn einstieg, ging ich nämlich gerade die Details mit Jochen Mäding durch und beauftragte ihn, die Anlage zu liefern. Zu meinem großen Pech, hatte dann auch noch der Anschlussbus zur Uni 10 Minuten Verspätung, so dass ich statt um halb erst wieder um sechs Uhr an der Uni ankam. Nach einer kurzen Abwägung was ich mache, entschied ich mich, nach Hause zu fahren, um wenigstens ein bisschen Abschalten zu können, bevor es um acht Uhr weiter gehen sollte. Zuhause angekommen musste ich mich allerdings wieder mit zahlreichen Absagen von diversen Hotels etc. beschäftigen und weiter nach einer Unterkunft suchen.

Da ich nun auch kein Auto hatte, um gemütlich zum Aufbauen zu fahren, bestieg ich meinen treuen Drahtesel und flitzte in rekordverdächtigen 12 Minuten von mir zum Magazinkeller um pünktlich da zu sein, wenn Mäding mit der Anlage kommen würde und mein restliches Aufbau-Team. Nachdem wir um halb zehn endlich eine nette Atmosphäre mit hübschen Papier vor den Neon-Leuchten hatten, das Anti-Nazi-Demo Plakat aufgehängt war und der DJ seine Musik durchlaufen ließ und die ersten Gäste eintrudelten, merkte ich, wie der ganze Stress des Tages langsam gen Magen wanderte… Ich konnte gar nicht so schnell da gegen antrinken, wie ich dieses Druck-Gefühl hatte. Aber die Erleichterung darüber, dass alles doch noch geklappt hatte, machte sich irgendwann dann auch bei mir breit. Zu unser großen Freude, hatten wir um halb zehn schon „richtige Gäste“! 😉 Ich kann mich nicht erinnern, jemals bei einer unserer Partys schon so früh so „viele“ Leute im Magazinkeller gesehen zu haben. Um unseren StugA-Vorsitzenden Harm zu zitieren: „Das ist so genial, wenn ich die sehe, ich krieg Dollar-Zeichen in den Augen…!“ 😉 Da sich dies Entwicklung fortsetzte war der Magazinkeller dank einer ausgeprägten Ersti-Schwämme um halb zwölf fast voll. UM HALB ZWÖLF! Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Die Freude kippte während meiner Thekenschicht wieder in ein wenig Stress, da bei so vielen Leuten man doch richtig gut ins Schwitzen kommt. Aber da die DJs richtig gute Musik auflegten, ärgerte ich mich mehr über die Tatsache, dass ich nicht Tanzen konnte, als über den Ansturm an der Bar 😉 Nachdem mich Henrike nach einer Stunde ablöste, stürmte ich die Tanzfläche und tanzte mir den Stress des Tages und der letzten drei Wochen aus dem Leib. Richtig befreiend, mal wieder so schön zu richtig guter Musik abgehen zu können. Anja quittierte dies mit dem Ausspruch: „Ehrlich, ich find dich so geil!“ Thx 😉 Sowieso war der Abend dann echt super, so dass ich, obwohl eigentlich gut fertig, bis um halb vier blieb. Zuhause angekommen stellte ich erfreut fest, dass sich die Utopie in Realität verwandelt hatte. Ich hab uns in einer Jugendherberge untergebracht für 18,80€ pro Person incl. Frühstück! Na wenn das kein Deal ist. Somit verfasste ich noch eine Mail an meine MUN-Begeisterten und fiel um halb fünf völlig fertig ins Bett. Leider bin ich auch erst um zwei Uhr wieder aufgewacht, so dass es dann doch nix mit meinem Ost-Europa Seminar um 13 Uhr war… 😉 Jetzt habe ich keine Stimme mehr, bin dafür aber gut mit mir und der Welt zufrieden und freu mich auf ein hoffentlich entspanntes Wochenende mit meiner Family!

Axo, eben hat sich übrigens der AstA Finanzer bei mir gemeldet. Der wusste nicht mal mehr, worum es überhaupt ging. Tja, er hat vergessen mir zu sagen, dass die Sachen wieder beim KFZ-Referat standen und somit direkt vor meiner Nase. Aber woher soll ich das auch wissen können. Naja, jetzt muss der AstA halt für unsere Mehrkosten aufkommen und Montag werd ich dem guten Jannes noch mal ein wenig meine Meinung geigen!

So, soviel zu meinem gestrigen Tag. Wünsch euch allen ein entspanntes Wochenende und hoffe, dass es bei euch nicht so verdammt kalt ist wie bei uns hier oben im Norden (gestern Abend hatte wir MINUS 4 Grad!!! brrrrrr…)

Und weg, euer Philip