2000 Wörter Erasmus Leben

Feb
2008
01

posted by on Deutsch, Livin' my Life, Uni

Ja Moin alle z’sammen,hier zu später Stund‘ mal wieder ein „kleiner“ Einblick in mein ereignisreiches Erasmus-Leben 😉 Kleines „Inhaltsverzeichnis“ der Themen 😉 : Erasmusbürokratie @ its best; Party bei Stella, Wie schreibt man zwei Exposé auf französisch in 19 Stunden, The never ending Storys feat. Velib und der Handyvertrag, Der neue Asterix oder was 6 Polizisten im Kino machen… 😀 Gut, dann leg ich mal los 😉

Erasmusbüroktaie @ its best

Tja, was soll ich sagen, meine Finanzlage hat sich in letzter Zeit doch rapide verschlechtert und so wunderte ich mich so langsam, wann ich denn nun endlich mit meiner noch ausstehenden zweiten Rate des Erasmusgeldes rechnen könnte. Gut, diese Frage wurde mir durch eine Mail vom vergangenen Donnerstag abgenommen, in der mir mitgeteilt wurde, dass mein „Certificate of Erasmus Grant“ nie in Bremen angekommen sei und wenn ich das nicht schnellstmöglich nachreichen würde, müsse ich auch die erste Rate zurückzahlen 😯 Joa, sehr freundlich, der studentische Mitarbeiter da im IO 👿 Naja, obwohl ich mir recht sicher bin, dass ich das blöde Formular schon im September abgeschickt habe, hab ich das am Freitag dann nochmal abstempeln lassen und nun per Mail eingeschickt, jetzt soll ich das Geld dann Mitte Februar erhalten 🙂 Als ich die Story Jonas erzählte, meinte der nur, „Naja, stand doch überall groß drauf, dass man die zweite Rate noch VOR Weihnachten bekommt…“ Gut, halten wir also meinen Teil Philip-typische Verplantheit fest 😉 , gleichezeitig hätte das Formular am 31.10.07 da sein müssen – die melden sich ja richtig schnell 😕 Toll aber, dass ich laut Jonas doch mehr Geld erhalte als Gedacht, da Paris wohl als besonders teuer eingestuft wird (ach, wirklich??? 🙄 ) Na gut, 700€ statt 400€, da sag ich nicht nein :wink: 

Geburtstagsparty bei Stella 

Jau, viel mehr, als das die Party mal richtig richtig genial war, gibt’s da auch gar nicht zu erzählen – später eher mehr zu sehen… 😉 Erwähnenswert jedoch, dass es Stella für die letzte zwei Monate die sie noch hier ist, geschafft hat, mal ein wirklich coole WG zu finden, auf die auch ich neidisch bin 😉 Die Lage ist cool (Bastille – wobei auch doppelt so weit weg von der Uni wie ich, aber wer will da auch schon hin :wink:), die Wohnung ist cool, die Miete ist ok und sie wohnt mit zwei richtig netten Franzosen zusammen, die ich mal direkt total symphatisch finde 🙂 Das ist dann leider echt einer der Nachteile bei mir, ich hab ne echt coole Wohnung, die Lage ist super, der Preis ok, aber mein Mitbewohner und ich, wir werden keine Freunde mehr… :roll: 

Wie schreibt man zwei französische Exposé in 19 Stunden? 

Gut. vielleicht stellt sich da weniger die Frage nach dem WIE als vielmehr nachdem WARUM… Gut, ihr habt recht, meine Verplantheit muss man bei der Begründung berücksichtigen, allerdings nur teilweise… Aber eins nach dem anderen: In meinen beiden Masterkursen gab es die Möglichkeit, entweder eine kritische Auseinandersetzung über einen Text zu schreiben oder jeweils ein Exposé zu einem Thema nach „Wahl“ zu halten. Gut, da Präsentationen eigentlich immer meine absolute Stärke sind und ich keine Lust hatte, viel – im besonderen auf französisch – zu schreiben, entschied ich mich für die Exposé. Einer sollte von Nichtregierungsorganisationen im Sengeal handeln (gewählt nach Interesse), der andere hatte das Thema (Who speaks for the ‚Indian‘ pasts – gewählt unter der Idee der „einfachereren“ englischen Literatur). Meine Masterkurse finden immer Donnerstags von 9-12 der erste und von 12-15 Uhr der zweite statt. Das zur Ausgangslage…Nun traten am Sonntag (wo ich mit der Vorbereitung anfangen wollte) zwei entscheidende Probleme auf. Erstens wurden meine Kurse einfach auf Mittwoch verlegt 😯 und zweitens und bedeutender, fand sich keiner der beiden Texte, die ich nun vorstellen sollte, in meinen Readern 😯 Tja, auch im Web fand ich so erstmal nix, also flux ne Mail an meinen Prof, in der Hoffnung, dass er mir die Texte schicken würde. Diese erhielt ich dann Montagabend! Interessanterweise war der Text über die NGO im Senegal auch auf Englisch, was mir natürlich recht war. Nachdem ich den Senegaltext gelesen hatte stellte ich zufrieden fast, dass dieser rein empirisch und leicht zu verstehen und bearbeiten war, dummerweise lässt sich vom anderen das genaue Gegenteil behaupten – den hab ich bis heute nicht komplett verstanden… 😯 Zu müde, um richtig zu arbeiten, fing ich meinen Dienstagmorgen (10 Uhr – ungewöhnlich früh 😛 ) damit an, die Texte (zwei Mal ca. 26 Seiten) beim Copyshop auszudrucken, was mich trotz zwei Seiten pro Blatt unfassbare 5,10€ kostete… Um elf Uhr find ich nun an, mit den Texten zu arbeiten. Arbeiten hieß dabei, den Text nochmal genau durchzulesen und die entscheidenden Stelle zu markieren, diese im Anschluss ins deutsche zu übersetzen um nach einer Neuordnung der Punkte diese dann wiederum ins französische zu übersetzen. Ich mach es kurz: Mit einer Unterbrechung von 3 Stunden für das Werderspiel (die auch noch unglücklich verloren haben) haben, hab ich bis zum Mittwochmorgen um 9 Uhr durchgearbeitet 😯 Dies lag vor allem daran, dass ich den zweiten Text einfach nicht verstanden habe. Darin geht es ganz verkürzt um den theoretischen Ansatz, dass „Inder“ eigentlich ihre Geschichte selbst garnicht erzählen können, da jeder Geschichtserzählung unserer Zeit das geschichtliche „Europa“ zu Grunde liegt. Anders formuliert, jede „indische“ Geschichte ist im Prinzip nur eine Variation einer schon feststehenden „europäischen“ Geschichte und ist durch diese beeinflusst. Alles klar? Gut, das war noch der einfacherer Teil… Hab’s halt doch einigermaßen hinbekommen, aber von wirklichem „Verständnis“ kann da nicht die Rede sein und nein, das liegt sicher nicht an meinen Englischkenntnissen. Toll auch, dass ich im Internet ne Diskussion von Studis gefunden haben, die auch keinen Plan hatten, was einem der Text sagen wollte – das motiviert!!! :roll:Joa, da durchgarbeitet kam ich dann vollkommen übermüdet um halb zehn in meinen Kurs wo mein Prof mir später fröhlich erzählte, dass noch jmd. anderes heute sein Referat halten würde und ich dann doch erst nächste Woche dran sei 😯 Wäre ich nicht schon am schlafen gewesen, ich wäre mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt… Super auch, dass doch ernsthaft noch ein andere Kommolitone im zweiten Seminar den gleichen Text für ein Exposé vorbereitet hatte wie ich 🙄 Aber gut, die Exposé der Franzosen sind hier einfach kein Massstab, die lesen erstens alles vom Blatt ab, haben null Struktur und halten sich mal überhaupt nicht an den Zeitrahmen. Insofern war es da recht einfach, mit meinem Exposé zu überzeugen – wenigstens etwas :smile: 

The never ending Storys feat. Velib und der Handyvertrag

Tja, nachdem mein Konto immer noch die 35€ anzeigte dachte ich mir heute, teste doch mal aus, ob es nicht einfach trotzdem geht und die das nur intern anders verbuchen. Und siehe da – ich kann wieder Fahrrad fahren, juhuuuuuuuuuuu 😀 Gut, das war der positive Teil. Dann bin ich – zum gefühlten 375 Mal – mal wieder zu meinem Phonehouse gelaufen, um mein Vertragsproblem zu „lösen“. Siehe da, ich traf die „Chefin“ die sich dann meines Problems annahm, nachdem ich recht deutlich meinem Unmut Luft gemacht habe (das geht auch auf französisch mittlerweile recht gut :smile:) und verschwand daraufhin im Hinterzimmer und war für die nächsten 25 Minuten nicht mehr zu sehen – klasse 🙄 Naja, ihr Kollege meinte, sie würde telefonieren… Super, nachdem sie nun wieder auftauchte – und das gleiche herausgefunden hatte, wie alle anderen vor ihr auch schon, zeigte sie mir einen handschriftlichen Brief, den sie nun gerade geschrieben hatte, den sie an meinen Anbieter schicken will, damit der mich endlich umstellt… Na ob das klappt… Gut, nach einer kleinen Diskussion, in der ich mich über den mangelnden Kundenservice beschwert habe (von wegen, es ruft mich jmd. an, nee, iss klar…) hoff ich nun, dass das so klappt. Sonst darf ich da dann wieder hinlaufen, wenn die nächste Rechnung wieder falsch ist… :roll: 

Der neue Asterix oder was 6 Polizisten im Kino machen 

Der nette Teil des heutigen Abends fing mal wieder komplizierter an, als geplant… Nachdem ich meine Bus zum Kino knapp verpasst hatte, entschied ich, mein wiedergewonnene Freiheit als Radfahrer zu nutzen und mit dem Velib zu Kino zu cruisen. Velib geschnappt, nach reinem Orientierungssinn wirklich gut querdurch gefahren und Karte gekauft. Nun wollten wir – Fabi, Anna und ich – vor der Spätvorstellung um 22 Uhr noch nett was trinken gehen. Da keine Station direkt in der Nähe war, wo ich das Velib hätte abgeben können, nahm ich es erstmal mit um auf dem weg zur Bar selbiges zu tun. Tjaaaaaaa, Philip und seine Ideen. Theoretisch ne gute Idee, praktisch scheiterte es daran, dass FÃœNF – ich wiederhole – FÃœNF Stationen im Umkreis voll waren, so dass ich doch ernsthaft meine gratis Halbestunde um 15 Minuten verlängern musst (geht automatisch, wenn an der Station kein Platz ist). Während die Mädels also schon ihr erstes Glass Rotwein getrunken hatten, kurvte ich noch verzweifelt in der Gegend rum um einen „Parkplatz“ zu finden. Nach 20 Minuten war ich dann endlich erfolgreich und einmal kreuz und quer durch die Gegend gefahren… 🙄 Dafür war die Bar – wenn auch echt voll – total gut und vor allem preisgünstig: Ich hab für meine Cola nur 2,5€ bezahlt (normal sind 3,50€ – 4,5€) und die Käseplatte kostete auch nur 4€. Sehr schön, da werden wir also noch öfter hingehen :cool: 

So, nun kurz noch was zum Film selbst:Der Film ist hier heute angelaufen und mit einer Reihe französischer Comedie-Stars besetzt. Zudem spielt doch ernsthaft Bully Herbig eine mittelgroße Rolle (wenn auch vorwiegend stumm :mrgreen: ) und Michael Schumacher, Jean Todt, Zinedine Zidan und andere Stars geben sich ebenfalls die Ehre. Tja, was soll ich sagen, der Film hat mich gut unterhalten, aber nicht wirklich vom Hocker gerissen. Es waren einige wirklich sehr lustige Szenen dabei, allerdings auch einige Längen – insbesondere am Ende. Da hatte ich das Gefühl, hier müsste nochmal ein paar Stars die Möglichkeit gegeben werden, auch aufzutauchen. Von der Handlung her hätte der Film auch 10 Minuten kürzer sein können. Sehr genial fand ich im Ãœbrigen die Umsetzung des Drogentests und die Szene mit Schumi – mehr will ich dazu mal nicht verraten :mrgreen: Joa, insgesamt gesehen also ein netter Film, aber nichts besonderes. Allerdings muss ich dazu sagen, dass im Film ziemlich viele Insider drin sind, die man als Nicht-Franzose nicht unbedingt versteht, wenn man sich nicht mir den hiesigen Filmen und TV-Shows sehr gut auskennt. Jedoch teilte auch mein Raph, Fabias frz. Freund meine Einschätzung von oben, insofern lieg ich wohl nicht ganz daneben 🙂 Im Endergebnis würde ich als mal 3 von 5 Punkten vergeben.

Noch ein kleines Randerlebnis: Im Kino meinte ein Gruppe Jugendlicher nen Joint rauchen zu müssen und ordentlich Schwachsinn zu veranstalten. Da das Sicherheitspersonal die Person/en nicht gegen ihren Willen entfernen wollte/konnte, ist 20 Minuten später die Polizei mit SECHS Mann angekommen und hat da „Ãœberzeugungsarbeit“ geleistet – wer schon mal Erfahrung mit der französischen Polizei gemacht hat, wird wissen, was ich meine… :mrgreen: 

Rest und so 

Joa, an der Praktikumsfront gibt es mangels Rückmeldung bisher leider nichts zu vermelden und auch das Bafögamt wird sich wohl noch bis Mitte Februar Zeit lassen 🙄 Morgen werde ich dann mal anfangen, an meiner letzten Hausarbeit für Bremen zu arbeiten. Die hat das Thema NGO in Afghanistan und stellt mich vor ein großes Problem, da ich immer noch keine vernünftige Fachliteratur zu dem Thema gefunden habe 😕 Naja, hoffen und suchen bleibt da nur… Ansonsten wird morgen bzw. heute abend mal wieder schön gratis Couscous mit den Mädels gemampft, da freu ich mich schon drauf 🙂 und Samstag bzw. Sonntag geht ja auch die Bundesliga wieder los, ergo, dass Wochenende sieht verheißungsvoll aus :smile: 

Ich hoffe, euch geht’s auch gut, wünsch euch ein schönes Wochenende und alles Gute. 

Und weg, euer Philip 

P.S.: Knapp 2000 Wörter, wer durchgehalten hat, hier gibt’s ein extra Lächeln für dich: 😀